Wenn das Verlangen die Vernunft besiegt
„Ich soll Abhängig sein, nur weil ich häufig und auch schon mal etwas mehr Alkohol trinke? Das ist doch schließlich nicht verboten. Da sind doch noch so einige, die viel mehr trinken. In meinem Umfeld bin ich als geselliger Typ doch gern gesehen. Ich bin doch kein Alki, der am Bahnhof bettelt oder unter einer Brücke pennt. Mir sollen diese spießigen Spaßbremsen doch gestohlen bleiben.“
Eine Sucht kommt immer schleichend und darum fällt eine Beurteilung der Situation so schwer. Bei einer Selbstbeurteilung steht das Urteil eigentlich im Vorfeld schon fest: Abhängigkeit oder Sucht darf mit der eigenen Person nicht in Zusammenhang gebracht werden. Diese Erkrankung hat leider immer noch den Beigeschmack einer Schande.
Ein einfacher Versuch kann schon mehr Klarheit bringen.
Beobachte Dich und Deine Gefühle während Du mehrere Tage auf das Suchtmittel verzichtest. Wenn das nicht gelingt oder die Gedanken ständig zu dem Suchtmittel abdriften, kannst Du selber am besten erkennen ob die Vernunft oder die Sucht die Steuerung übernimmt.
Wenn eine schlechte Angewohnheit schon zur Sucht geworden ist, muss an dieser Stelle nicht resigniert werden. Es gibt Möglichkeiten, sich mit fachlicher Hilfe aus dieser Situation zu befreien und anschließend ein zufriedenes Leben zu führen. Dafür sind wir Beispiele und Zeugen, die ihre Erfahrungen gerne weitergeben.